»Todesmarsch an der Westküste« Projekt der 11g

»Er schlug den Juden zum Wagen hinaus, der draußen hinstürzte. Dann schlug der SS-Mann dem
Verletzten mit einem Knüppel über den Kopf, dass er zusammensackte. Dann erschoss er ihn mit
seiner Pistole.« Augenblicke wie solche waren auf den Todesmärschen in der Endphase des zweiten
Weltkriegs nicht selten. Und weil Unschuldsmorde wie dieser selbst am Bahnhof in Glückstadt
stattgefunden haben, ist die Wichtigkeit der Auseinandersetzung zu erahnen.
Das Geschichtsprofil des 11. Jahrgangs hat sich mehrere Monate mit dem Todesmarsch von
Woffleben (Thüringen) nach Bergen-Belsen beschäftigt, um Zwischenergebnisse am 16. Mai 2023
im Detlefsengymnasium zu präsentieren. Hierfür haben wir sogar den ehemaligen Lagerkomplex
Mittelbau-Dora in Thüringens selbst besucht und waren außerdem in Ellrich, Brunsbüttel und St.
Michaelisdonn, einige der Orte, durch die der Todesmarsch verlaufen ist.
Das gesammelte Material haben wir anschließend bearbeitet um eine informative, lehrreiche
Präsentation aufzubauen und vorzutragen.
Nach der Ansprache am Nachmittag und einer Vorstellung des Todesmarsches mit all seinen
Etappen überließen wir die Gäste in den sogenannten Gallery Walk, der unter anderem
Leistungsnachweise, kreativ bearbeitete Bilder und einen Gedenkraum beinhaltete. Auf dem Weg
durch die Schule hatte jeder somit die Möglichkeit auf inhaltlicher Ebene mit Augen und Ohren
mehr über den Todesmarsch zu erfahren. So konnte man Zeichnungen, Tonfiguren und das Modell
eines Viehtransportwagen für den Transport der Häftlinge betrachten und in ein Hörspiel oder
Podcast rein hören, was uns von den Gästen sehr gutes Feedback einbrachte.
Eine Reporterin der Glückstädter Zeitung besuchte uns ebenfalls und machte sich mit unserer Hilfe
Notizen, aus denen sie einen Zeitungsartikel bastelte, der mit einem Foto auf Seite 1 landete.
Schreckliche NS-Verbrechen und unermessliches Häftlingsleiden sind eben heute noch genauso
wichtig und sollten niemals in Vergessenheit geraten!

Yaara Barkschat (11g)

Licht zeigen – Gegen das Dunkle in unserer Stadt

Am 27. Januar ist der Holocaust-Gedenktag. Im Rahmen dieses Gedenktages nimmt das Detlefsengymnasium an der Aktion „Licht zeigen – Gegen das Dunkle in unserer Stadt“ teil. Mit dem Aufkleben des Chanukka-Leuchters im Fenster unserer Schule zeigen wir, dass wir gegen Hass und gegen Ausgrenzung nicht nur von jüdischen, sondern von allen Menschen sind. Dass wir nicht vergessen, sondern uns jeden Tag daran erinnern, was passieren kann, wenn das Licht dem Dunklen weicht.

Zu den Hintergründen des Chanukka-Leuchters als Symbol für diese Aktion:

Als die Frau des Kieler Rabbis 1931 ihren Chanukka-Leuchter gut sichtbar in die Fensterbank ihrer Wohnung am Sophienblatt platzierte, setzte sie ein mutiges Zeichen: gegen Unterdrückung und Ausgrenzung, für Freiheit und Frieden. Rahel Posner macht ein Foto von ihrem Leuchter, im Hintergrund sind am Gebäude gegenüber schon die Flaggen der Nazis zu sehen. Foto und Leuchter werden später weltberühmt, beides gehört zu den Artefakten, die in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu sehen sind. Das Foto des Leuchters ist zum Symbol des stillen Widerstands gegen ein mörderisches Regime geworden. (Text: Kieler Nachrichten)