UN im Klassenzimmer – Einmal den Duft der Diplomatie schnuppern

Vor den Herbstferien hatten wir (die 12g/s) im Rahmen des WiPo-Unterrichts zum Thema „Internationale Friedens- und Sicherheitspolitik“ Besuch von Vertretern der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen (DGVN), die mit uns das Projekt „UN im Klassenzimmer” durchgeführt haben.

Das Projekt bestand aus zwei 90-Minuten Blöcken. Im ersten Projektblock erhielten wir Grundinformationen zu der UN, ihren Zielen und ihren Aufgaben. Neben der Gründung der Vereinten Nationen wurden auch ihre wichtigsten Organe (der Sicherheitsrat, die Generalversammlung und der Generalsekretär mit dem Sekretariat) sowie ihre Aufgaben und Funktionen aufgegriffen.

Im zweiten Projektblock simulierten wir dann eine Debatte im Sicherheitsrat zum Ukraine-Konflikt. Vorher wurden wir schon auf die aktuell im Sicherheitsrat vertretenen Staaten aufgeteilt, sodass wir die Möglichkeit hatten, unsere Eröffnungsreden vorzubereiten, uns Argumente zu überlegen und die Position unseres Staates zu dem gegebenen Resolutionsentwurf auszuarbeiten. Die Simulation war einer wahren Sitzung des Sicherheitsrates sehr ähnlich. Das bedeutete, wir mussten einem Dress-Code und dem diplomatischen Codex folgen. Der Resolutionsentwurf lag uns vor und wurde in den 90 Minuten anhand unserer Anmerkungen überarbeitet. Dabei in unseren vorgegebenen Länderpositionen zu bleiben, war die größte Herausforderung. Trotz vieler Änderungen wurde der Resolutionsentwurf aufgrund eines eingereichten Vetos von Russland abgelehnt.

Dennoch sahen viele Schüler:innen der Klasse die beiden Doppelstunden als lehrreich und als Erfolg an. Es sei interessant gewesen, sich einmal in die Rolle eines Delegierten einzufühlen. Aber auch eine gewisse Hilflosigkeit schwang beim Feedback mit. Es sei schon in der Vorbereitung klar gewesen, dass Russland von seinem Vetorecht Gebrauch machen würde. Insgesamt war das Projekt perfekt dafür geeignet, einmal hautnah den Duft der Diplomatie zu schnuppern und die Geschehnisse in der UN besser zu verstehen.

Kira Lüdtke (12g/s)

Juniorwahl zu den Landtagswahlen SH 2022

Die Jugend – einverstanden mit dem Ergebnis der diesjährigen Landtagswahl in Schleswig-Holstein?

Interessante Ergebnisse in den landesweit veranstalteten Juniorwahlen.

Am 5. Mai 2022 wurde landesweit tausenden Jugendlichen die Chance geboten, an der Juniorwahl teilzunehmen, um die (zukünftigen) Wahlberechtigten auf die am 08.05.2022 stattfindende Landtagswahl vorzubereiten, indem sie sowohl den Vorgang als auch den Wahlzettel mit den Direktkandidaten und potenziellen Parteien kennenlernen. Hiermit wird das Ziel verfolgt, die Jugend zum Wählen zur ermutigen, denn ihre Stimme wird die zukünftigen Entscheidungen der Politik bei Themen wie der globalen Erderwärmung, den Mietpreisen oder den Rentenvereinbarungen maßgeblich mitbestimmen – das ist Demokratie, die beim Wahlrecht auf Landeseben schon mit 16 Jahren greift.

Ergebnisse der Juniorwahl in SH

Landesweit ist zu beobachten, dass den Direktkandidaten der SPD am meisten Vertrauen von Seiten der Jugend entgegengebracht wird. Dahingegen nahm der Rückhalt der jungen Generation für die Partei der Sozialdemokraten ab, sodass dem Ergebnis der Zweitstimme zufolge mindestens eine Dreier-Koalition nötig wäre, um eine Regierung zu stellen. Potenzielle Kombinationen ergeben sich aus den Parteien der CDU, SPD, FDP und den Grünen. Die Grünen bieten für die Jugend offensichtlich das attraktivste Wahlprogramm, da sie mit 19,7% den stärksten Zuspruch bekamen. Interessant ist auch die Tatsache, dass bei der Juniorwahl auch die die AfD in den Landtag einziehen würde, während dies in der Realität nicht der Fall ist – zumindest im nördlichsten Bundesland der Republik.

Das Detlefsengymnasium Glückstadt hat ebenfalls an dem Projekt der Juniorwahl teilgenommen. Folglich durften alle Schülerinnen und Schüler des 10. sowie 11. Jahrgangs am 05.05.2022 freiwillig eine Stimme für den von ihnen favorisierten Kandidaten sowie für die bevorzugte Partei abgeben. An unserer Schule zeigten sich klare Präferenzen für die Partei der Grünen mit ihrem für unseren Wahlkreis Mittelholstein aufgestellten Kandidaten Malte-Jannik Krüger, der von mehr als 45% der teilgenommenen Schülerinnen und Schülern in den Landtag geschickt würde. Seine Partei erzielte mit mehr als 30% das beste Wahlergebnis aller zur Auswahl stehenden Parteien.

Auch die CDU, SPD sowie die FDP schaffen laut dem Endergebnis ebenfalls klar den Einzug in den Landtag. Eine Besonderheit stellt die SSW (Südschleswigsche Wählerverband dar, denn die nordische Minderheitenpartei ist nur in Schleswig-Holstein aktiv und springt auch bei der Schülerschaft den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde.

Erststimmen-Ergebnisse der Juniorwahl am DGG

An unserer Schule gibt es eine deutliche Präferenz für eine Koalition von den Grünen mit der CDU, die gemeinsam mehr als 50% der Stimmen erhalten haben – beim Gesamtergebnis der landesweiten Juniorwahl würde es für diese beiden Partien mit 36,3% dagegen nicht für eine Mehrheit reichen, so dass eine Koalition noch um SPD oder die FDP ergänzt werden müsste.

Das echte Wahlergebnis hingegen stimmt insofern mit dem unserer Schule überein, als dass sich 44% der in einer Umfrage Befragten eine Koalition aus den Grünen und der CDU wünschen. Dies wird durch den Fakt bestätigt, dass sich die jüngere Generation (unter 30 Jahre) für die eben genannte Koalition ausspricht, da beide Parteien jeweils mehr als 20% der Jugend für sich begeistern konnten.

Zweitstimmen-Ergebnisse der Juniorwahl am DGG

Überragend war am DGG die Wahlbeteiligung, denn fast 100% aller wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler haben ihre Stimme abgeben. Zum Vergleich: In der Realität lag die Wahlbeteiligung nur bei 60,4%. Ein klares Argument für die Wichtigkeit der Juniorwahl am DGG und den anderen Schulen in Schleswig-Holstein, damit dieser Wert bei der kommenden Landtagswahl nach oben geht: Denn nur wer wählt, entscheidet in einer Demokratie mit!

Autorin: Kim Madeleine Lorentzen (11gs)

Diskussionsveranstaltung zu den Landtagswahlen

„Kämpft für unsere Demokratie! Das könnt ihr ganz einfach mit einem Kreuz auf dem Wahlzettel am 8. Mai machen.“ So verabschiedete Kay Mordhorst den 10. Jahrgang und interessierte Schüler der Oberstufe am Freitag, den 22. April 2022 in das Wochenende.

Zuvor hatte eine angeregte Diskussion mit den Kandidaten der Landtagswahlen 2022 in Schleswig-Holstein stattgefunden. Dem Ruf von Kay Mordhorst, der in diesem Jahr von Uwe Mertens unterstützt wurde, waren Patrick Pender (als Vertretung für Dr. Otto Carstens von der CDU), Gerlinde Böttcher-Naudiet (Direktkandidatin der SPD), Malte Krüger (Direktkandidat von Bündnis 90 / Die Grünen) und Stefan Goronczy (Direktkandidat der FDP) gefolgt.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, die von unseren diesjährigen Abiturienten Pauline Evers und Justus Pahlen moderiert wurde, fanden Gespräche und Diskussionen zwischen den Schülern und den Kandidaten in kleinen Gruppen statt. So konnten die Jugendlichen in einem intimen, persönlichen Rahmen ihre Fragen und Anliegen mit den Politikern klären. Die Fragen reichten vom LNG-Terminal in Brunsbüttel über die Frauenquote und den Folgen aus der Ahrtal-Flutkatastrophe bis zur Cannabis-Legalisierung.

Mit den Abschlussstatements der Politiker und dem Aufruf von Kay Mordhorst, das Wahlrecht wahrzunehmen, endete die Veranstaltung, die unseren jungen Erstwählern hoffentlich zu mehr Orientierung und Klarheit bei ihrer Wahlentscheidung geholfen hat. Das Detlefsengymnasium wird auch im Rahmen der Landtagswahlen 2022 wieder eine Juniorwahl durchführen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.

v.l.n.r.: Pauline Evers (12g), Justus Pahlen (12g), Stefan Goronczy (FDP), Malte Krüger (Bündnis 90 / Die Grünen), Gerlinde Böttcher-Naudiet (SPD), Patrick Pender (CDU)

Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021

Olaf Scholz, Armin Laschet oder Annalena Baerbock: Wer wird tritt die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel an? Darüber entschieden am Sonntag, 26.09.21 rund 60 Millionen Wahlberechtigte. Die allermeisten Schüler des Detlefsengymnasiums Glückstadt durften da noch nicht mitwählen, weil sie noch nicht volljährig sind.

Dennoch haben in der Woche vor der Bundestagswahl knapp 300 Schüler aus den Jahrgängen 8, 10, 11 und 12 ihre Kreuzchen gesetzt, weil das DGG zum ersten Mal an der Juniorwahl teilnahm, an der sich bundesweit knapp 1,4 Millionen Jugendliche von 4500 Schulen beteiligten.

Im Unterricht erhielten die Schüler zuvor wichtige Informationen rund um das deutsche Wahlsystem und die Parteien in Deutschland. Das Besondere an der Juniorwahl: Die jungen Menschen konnten nicht nur wie bei einer richtigen Bundestagswahl ihre Stimme abgeben. Sie lernten auch das ganze Drumherum und den organisatorischen Aufwand mit Wahlkabinen, Wahlurnen und originalgetreuen Stimmzettel bei einer Wahl kennen.

Dazu engagierten sich Schüler der 8. Klasse, die die Juniorwahl als Wahlhelfer vorbereitet und durchgeführt haben, Wahlvorstände bildeten und auch auf die vorschriftsmäßige Durchführung der Wahl, sei es bei der Stimmabgabe oder dem Auszählen der Stimmen, achteten.

Ergebnisse der Juniorwahl des DGG

Und geht es nach den Schülern des DGG, dann würde der neue Bundeskanzler weder Laschet, Scholz oder Baerbock sondern Christian Lindner heißen. Denn mit 26,8% liegt die FDP bei den Zweitstimmen auf Platz eins – ein Ergebnis, von dem der FDP-Chef und seine Partei in der Realität nur träumen kann. Rang zwei bei der Juniorwahl ging mit 22,8% an die Grünen, die beiden großen „Volksparteien“ SPD (15,8%) und CDU (11,4%) kamen bei der jungen Generation dagegen nicht gut an.

Auch das Direktmandat aus dem Wahlkreis 3 (Steinburg und Dithmarschen Süd) würde, wenn es nach den Schülern des DGG ginge, an Wolfgang Kubicki von der FDP gehen, der zwar bei der Podiumsdiskussion am DGG abwesend war, die Schüler anscheinend aber dennoch mit seinem Wahlprogramm überzeugen und somit Mark Helfrich (CDU) von seinem ersten Platz verdrängen konnte.

Vielleicht schon ein Trend für die nächste Bundestagswahl im Jahr 2025, wenn die meisten Teilnehmer der Juniorwahl dann auch im „echten“ Wahllokal ihr Kreuzchen setzen dürfen.

Gesamt-Ergebnis der Juniorwahl aller teilnehmenden Schulen

Autorin: Lena Nicolai