Orientierungsstufe

Herzlich willkommen in der Orientierungsstufe am Detlefsengymnasium.

Die Orientierungsstufe umfasst zwei Jahre, nämlich die fünfte und die sechste Klasse. Bei uns werden die Fünftklässler häufig noch liebevoll Sextaner genannt, getreu der lateinischen Zählung. Dass die Sechstklässler die Quintaner sind, hört man dahingegen schon seltener.

Die Orientierungsstufe gibt Raum und Zeit, sich an der neuen, weiterführenden Schule zurechtzufinden und sich in der neuen Lernumgebung wohlzufühlen. Der Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule ist in vielerlei Hinsicht Herausforderung und Abenteuer:

Herausforderungen und Abenteuer

  • Das Schulgelände des Gymnasiums ist wesentlich größer als die vertraute Grundschule. Die Schülerinnen und Schüler haben zwar einen Klassenraum, in dem der meiste Unterricht stattfindet, aber es gibt eben auch eine ganze Reihe von Fachräumen, weshalb häufig auch ein Raumwechsel in den Pausen notwendig ist.
  • Die Tische und Stühle in den Klassenräumen sind höher.
  • Während die Viertklässler bis zu den Sommerferien an ihrer Grundschule noch die Größten waren, sind sie an der weiterführenden Schule plötzlich wieder die Kleinsten. Und die, die am Gymnasium die Größten sind, sind um einiges größer.
  • Es kommen neue Unterrichtsfächer auf den Stundenplan. Der gute alte Sachkunde- oder Heimatkundeunterricht wird abgelöst durch Biologie und Geographie (in Klasse 5) bzw. Geschichte (in Klasse 6). Ein weiteres neues Unterrichtsfach ist Darstellendes Spiel, also Theaterunterricht.
  • Die Zahl der unterschiedlichen Lehrerinnen und Lehrer, die die Klassen unterrichten, ist höher als an der Grundschule. Es ist nicht selten, dass jedes Unterrichtsfach von einer anderen Lehrkraft unterrichtet wird, sodass die Fünftklässler auch gut und gerne mal neun unterschiedliche Lehrkräfte kennenlernen werden.
  • An die Klassengröße müssen sich vor allem diejenigen Kinder gewöhnen, die aus den kleineren Grundschulen an das Gymnasium wechseln. In der Regel besuchen ungefähr 25 Kinder eine Klasse. Je nach Anmeldezahlen kann es aber auch mal sein, dass bis zu 30 Kinder gemeinsam in einer Klasse lernen.
  • In den neuen Klassen kommen Kinder aus den verschiedensten Grundschulen zusammen. Die meisten Kinder haben von ihren Grundschullehrerinnen und -lehrern eine Gymnasialempfehlung bekommen, weil sie die Herausforderungen der Grundschule gut bis sehr gut gemeistert haben, vielleicht sogar spielerisch. Und jetzt treffen in den neuen Klassen viele dieser leistungsstärkeren Kinder aufeinander, was uns erlaubt, das Lerntempo und die Anforderungen zu erhöhen. – In den neuen Klassen gehören einige Kinder dann plötzlich nicht mehr zu den „Besseren“, sondern finden sich im Mittelfeld wieder; eine Erfahrung, die für viele neu ist. Auch die ersten schlechten Noten trudeln vielleicht ins Haus. Hier heißt es: „Kopf hoch!“ und „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!“
  • Der Besuch der weiterführenden Schule und vor allem des Gymnasiums bedeutet aber auch, sich mit Unterrichts- und Lerninhalten auseinanderzusetzen, mit denen man im Alltag bislang noch keine Berührungspunkte hatte. Dann gilt es, sich aufmerksam und konzentriert, interessiert und motiviert auf das Neue einzulassen, die neuen Lerninhalte zu erarbeiten, zu verstehen und zu lernen. – Und auch der folgende ist ein wichtiger Punkt, der für den Übergang zum Gymnasium eine Rolle spielt: Wer an der Grundschule kaum lernen musste, weil alles bekannt war oder leichtgefallen ist, der muss nun vor allem eins: das Lernen lernen.
  • Die Grundschule hat einen eher behütenden Charakter als die weiterführende Schule. Vier Jahr lang war die Grundschule ein Ort der Beständigkeit; man war umgeben von Freundinnen und Freunden – vielleicht sogar mit denjenigen aus der Kindergarten- und Kitazeit. Und eine gewisse Unbedarftheit gehörte auch zum schulischen Alltag. Das ist vor allem dem Lebensalter der Kinder geschuldet. Häufig stellen wir Lehrkräfte fest, dass die Schülerinnen und Schüler nach sechs Wochen Sommerferien gereifter in die Schule zurückkehren. Das gilt vor allem für die Sommerferien zwischen der Grundschule und der weiterführenden Schule: Mit 10 oder 11 Jahren treten die jungen Menschen in die Pubertät ein. Die körperliche und geistige Umstrukturierung nimmt an Fahrt auf. Auch die Selbstwahrnehmung und damit das Schamgefühl der Kinder verändert sich. Und das alles zu einem Zeitpunkt, wo es gilt, neuen Mitschülerinnen und Mitschülern zu begegnen und neue Bande zu knüpfen.

Kurzum: Der Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule ist ein GROSSER Schritt im Leben eines jungen Menschen.

Und diesen großen Schritt zu begleiten ist unsere Aufgabe und unser Selbstverständnis:

Mit der Einschulungsveranstaltung im Sommer beginnen die Orientierungstage: Gemeinsam mit den beiden Klassenlehrkräften und den Klassenpatinnen und -paten lernen die neuen Sextaner ihre neuen Mitschülerinnen und Mitschüler sowie die neue Lernumgebung kennen. Und in der Regel finden sich alle ziemlich schnell zurecht. Alle 5. und 6. Klassen werden von einem Klassenlehrerteam betreut. Die Klassenpatinnen und -paten sind engagierte Schülerinnen und Schüler aus höheren Klassen, die sich in den ersten Tagen intensiv um die „Neulinge“ kümmern und im weiteren Verlauf der Orientierungsstufe als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Das Ziel der ersten Wochen ist es, dass sich die Kinder kennenlernen, gemeinsam auf Klassenregeln einigen, ein konfliktfreies Miteinander leben können und schließlich zu einer neuen, starken Klassengemeinschaft zusammenwachsen, in der alle mit Freude den alltäglichen Herausforderungen begegnen und eine positive Zeit erleben. Bei diesem Vorhaben werden wir von dem Programm „Sokrates – fit und stark“ unterstützt.

In den ersten beiden Jahren am Gymnasium stehen einige besondere Aktivitäten und Unternehmungen auf dem Programm:

Aktivitäten und Unternehmungen

5. Jahrgang:

  • Im Herbst finden zwei Workshops statt:
    • Im Rahmen der Suchtprävention wird mit Hilfe des Programms „Max und Min@“ der richtige Umgang mit Medien geschult
    • Bei „Achtung Auto“ geht es um die Sicherheit im Straßenverkehr.
  • Im Winter werden die Sextaner auf eine Rallye durch die Stadtbücherei Glückstadt geschickt.
  • Zur Weihnachtszeit geht es für alle in das Theater Itzehoe zum Weihnachtsmärchen.
  • Vor den Weihnachtsferien findet ein Fußballturnier statt, bei dem sich die Klasse mit den anderen Klassen der Orientierungsstufe messen können.
  • Im Frühjahr begeben sich die Sextaner auf eine einwöchige Klassenfahrt an einen schönen Ort in Schleswig-Holstein.
  • Vor den Sommerferien treten alle gemeinsam beim Sportfest an.

6. Jahrgang:

  • Im Herbst findet ein weiterer Workshop zum Thema „Soziales Miteinander“ statt.
  • Vor den Weihnachtsferien gibt s dann wieder ein Fußballturnier.
  • Im Frühjahr findet die Vorhabenwoche statt, in der gemeinsam verschiedene Unternehmungen gemacht werden sowie an selbstgewählten Projekten gearbeitet wird.

Im Laufe der 6. Klasse steht die Wahl der zweiten Fremdsprache an: Das Detlefsengymnasium bietet die Sprachen Latein und Französisch an. Im Vorfeld der Wahl wird ausführlich über die beiden Sprachen informiert und eine Schnupperstunde organisiert, sodass die richtige Wahl getroffen werden kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, ab Klasse 7 den Geographieunterricht in englischer Sprache zu erhalten.

Am Ende der 6. Klassen werden die Klassen aufgelöst und zu neuen Klassen zu Beginn des 7. Jahrgangs zusammengestellt.

Die Orientierungsstufe endet nach zwei Jahren. Bis dahin soll sich herauskristallisiert haben, ob die Entscheidung, nach der Grundschule den schulischen Weg am Gymnasium fortzusetzen, richtig war und ein erfolgreiches Durchlaufen der gymnasialen Mittstufe erwartet werden kann. Ergeben sich in den beiden Jahren der Orientierungsstufe Schwierigkeiten, den schulischen Anforderungen gerecht zu werden, so wird das engmaschige Netz an Beratungen und Unterstützungen rechtzeitig aufgespannt. Sollte trotz allem der schulische Erfolg ausbleiben, mehr Frust als Lust an der Tagesordnung sein und „Schule“ das den Alltag bestimmende Thema sein, dann passen hier offensichtlich Topf und Deckel nicht zusammen.

Konkret:

Am Ende von Jahrgang 5 steigen alle Schülerinnen und Schüler automatisch in den 6. Jahrgang auf. Am Ende des 6. Jahrgangs erfolgt eine Versetzung in Jahrgangsstufe 7 des Gymnasiums oder eine sogenannte Schrägversetzung in den 7. Jahrgang einer Gemeinschaftsschule. Eine Versetzung in die 7. Klasse des Gymnasiums erfolgt, wenn auf dem Zeugnis am Ende von Klasse 6

  • kein Fach mit ungenügend (6) benotet wurde,
  • maximal ein Fach mit mangelhaft (5) benotet wurde,
  • die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch einen Notendurchschnitt von mindestens ausreichend (4) aufweisen.

Wir unterstützen alle Schülerinnen und Schüler dabei, dieses Ziel zu erreichen.