Die Jugend – einverstanden mit dem Ergebnis der diesjährigen Landtagswahl in Schleswig-Holstein?
Interessante Ergebnisse in den landesweit veranstalteten Juniorwahlen.
Am 5. Mai 2022 wurde landesweit tausenden Jugendlichen die Chance geboten, an der Juniorwahl teilzunehmen, um die (zukünftigen) Wahlberechtigten auf die am 08.05.2022 stattfindende Landtagswahl vorzubereiten, indem sie sowohl den Vorgang als auch den Wahlzettel mit den Direktkandidaten und potenziellen Parteien kennenlernen. Hiermit wird das Ziel verfolgt, die Jugend zum Wählen zur ermutigen, denn ihre Stimme wird die zukünftigen Entscheidungen der Politik bei Themen wie der globalen Erderwärmung, den Mietpreisen oder den Rentenvereinbarungen maßgeblich mitbestimmen – das ist Demokratie, die beim Wahlrecht auf Landeseben schon mit 16 Jahren greift.
Landesweit ist zu beobachten, dass den Direktkandidaten der SPD am meisten Vertrauen von Seiten der Jugend entgegengebracht wird. Dahingegen nahm der Rückhalt der jungen Generation für die Partei der Sozialdemokraten ab, sodass dem Ergebnis der Zweitstimme zufolge mindestens eine Dreier-Koalition nötig wäre, um eine Regierung zu stellen. Potenzielle Kombinationen ergeben sich aus den Parteien der CDU, SPD, FDP und den Grünen. Die Grünen bieten für die Jugend offensichtlich das attraktivste Wahlprogramm, da sie mit 19,7% den stärksten Zuspruch bekamen. Interessant ist auch die Tatsache, dass bei der Juniorwahl auch die die AfD in den Landtag einziehen würde, während dies in der Realität nicht der Fall ist – zumindest im nördlichsten Bundesland der Republik.
Das Detlefsengymnasium Glückstadt hat ebenfalls an dem Projekt der Juniorwahl teilgenommen. Folglich durften alle Schülerinnen und Schüler des 10. sowie 11. Jahrgangs am 05.05.2022 freiwillig eine Stimme für den von ihnen favorisierten Kandidaten sowie für die bevorzugte Partei abgeben. An unserer Schule zeigten sich klare Präferenzen für die Partei der Grünen mit ihrem für unseren Wahlkreis Mittelholstein aufgestellten Kandidaten Malte-Jannik Krüger, der von mehr als 45% der teilgenommenen Schülerinnen und Schülern in den Landtag geschickt würde. Seine Partei erzielte mit mehr als 30% das beste Wahlergebnis aller zur Auswahl stehenden Parteien.
Auch die CDU, SPD sowie die FDP schaffen laut dem Endergebnis ebenfalls klar den Einzug in den Landtag. Eine Besonderheit stellt die SSW (Südschleswigsche Wählerverband dar, denn die nordische Minderheitenpartei ist nur in Schleswig-Holstein aktiv und springt auch bei der Schülerschaft den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde.
An unserer Schule gibt es eine deutliche Präferenz für eine Koalition von den Grünen mit der CDU, die gemeinsam mehr als 50% der Stimmen erhalten haben – beim Gesamtergebnis der landesweiten Juniorwahl würde es für diese beiden Partien mit 36,3% dagegen nicht für eine Mehrheit reichen, so dass eine Koalition noch um SPD oder die FDP ergänzt werden müsste.
Das echte Wahlergebnis hingegen stimmt insofern mit dem unserer Schule überein, als dass sich 44% der in einer Umfrage Befragten eine Koalition aus den Grünen und der CDU wünschen. Dies wird durch den Fakt bestätigt, dass sich die jüngere Generation (unter 30 Jahre) für die eben genannte Koalition ausspricht, da beide Parteien jeweils mehr als 20% der Jugend für sich begeistern konnten.
Überragend war am DGG die Wahlbeteiligung, denn fast 100% aller wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler haben ihre Stimme abgeben. Zum Vergleich: In der Realität lag die Wahlbeteiligung nur bei 60,4%. Ein klares Argument für die Wichtigkeit der Juniorwahl am DGG und den anderen Schulen in Schleswig-Holstein, damit dieser Wert bei der kommenden Landtagswahl nach oben geht: Denn nur wer wählt, entscheidet in einer Demokratie mit!
Autorin: Kim Madeleine Lorentzen (11gs)